Johann Hagen

Koch. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1909    † 1942

 

Lebenslauf

Johann Hagen wurde am 2.5.1909 in Reichsgrüben/St. Pölten geboren. Er arbeitete als Koch.  

Mitglied einer Widerstandsgruppe

Johann Hagen war Mitglied der Widerstandsgruppe in den Voith-Werken.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 12. 11. 1941 wurde Johann Hagen verhaftet und am 4. 9. 1942 gemeinsam mit Ferdinand Böhm, Johann Kapovits und Leopold Fischer (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 10.11.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Er wurde etwa im November 1940 von dem Angeklagten Böhm zur Zahlung von Unterstützungen für die Angehörigen polnischer Häftlinge und zur Werbung weiterer Personen in der Papierfabrik Salzer, wo er tätig war, geworben. (…) Hagen erhielt von Böhm auch die kommunistische Hetzschrift »Weg und Ziel«, überließ sie dem [Anton] Lechner und dem [Albin] Ortner gelegentlich ihrer Werbung und ließ sie sich von beiden nach einigen Tagen wiedergeben, um sie dem Böhm zum lesen zu geben.“

Mahnmal

Sein Name steht am Mahnmal am Hauptfriedhof St. Pölten.

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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